Nie wieder will ich eine Wildkatze an der Leine …
… herumführen. Ich habe mich zu diesem Erlebnis auf einer Reise durch Südafrika hinreißen lassen, weil Geparden, Tiger und Panther für mich zu den schönsten Tieren auf Erden zählen. Und nun sollte ich die Gelegenheit haben, die Kraft und Eleganz eines solchen Wesens hautnah zu erleben – bei einem „Cheetah Walk“ im Tenikwa Awareness Centre bei Plettenberg Bay.
In dem Moment, als mir unser Guide Joel die Leine von Shaka in die Hand drückt, möchte ich sie jedoch am liebsten sofort wieder loslassen. Bin ich noch ganz bei Trost? Ich hindere das schnellste Säugetier der Welt daran, seiner Natur zu folgen: in großen, geschmeidigen Sätzen durch die Wildnis zu springen. Shaka scheint das schon vergessen zu haben und verhält sich folgsam. Schnuppert hier, wittert dort, lässt sich auf den Boden fallen. „Er will jetzt gestreichelt werden“, sagt Joel. Ich streichle, und Shaka schnurrt in tiefer Basslage.
Der Gründer des Tenikwa Awareness Centre, Len Freeman, ist von seinem Projekt zutiefst überzeugt und für Kritik nur eingeschränkt empfänglich. Er wolle auf eine bedrohte Spezies aufmerksam machen, und zwar nicht theoretisch, sondern emotional. Das klingt pädagogisch wertvoll, fühlt sich in der Praxis aber komplett verkehrt an. Shakas grimmiger, vorwurfsvoller Blick gab mir den Rest.
Vollkommen richtig. Ein Gepard ist ein Gepard. Kein Köter den man an der Leine führt. Es ist ja ok die Menschheit auf etwas aufmerksam machen zu wollen aber das geht auch schlauer.
Wie hättest denn du den Fingerzeig formuliert? Ich freue mich über Vorschläge!