Märkte sind eine wunderbare Möglichkeit, um einen ersten Eindruck von den Eigenheiten eines Landes zu gewinnen. Nach Usbekistan und Ecuador schwenkt der dritte Teil der Bilderserie in die Provinz Sichuan im Südwesten von China.
Kontemplative Tempelanlagen, stille Parks und der Volkssport Tai Chi: Im Reich der Mitte kommt einem immer wieder die Konfuzius-Weisheit in den Sinn, dass die wahre Kraft in der Ruhe liegt.
Die Märkte bieten ein Kontrastprogramm. Deren Betriebsamkeit gleicht oftmals einem Ameisenhaufen, nur ist das Gewimmel bunt und scheinbar ohne jedes Konzept. Das Bild zeigt den Markt in Leshan. Die Metropole bei Chengdu hat drei Millionen Einwohner, womit sie nach chinesischen Maßstäben fast noch eine Kleinstadt ist.
Bei alltäglichen Szenen wie diesen könnte man annehmen, dass sich mit unserem Dschungelcamp-Format beim chinesischen TV-Publikum …
… kein Ekelvoyeurismus befriedigen ließe. Da müssten dann vielleicht Mutproben mit Käse her, den die Chinesen als verfaulte Milch schmähen. Neben zerhäckselten Fischen sieht man auf den Märkten in Sichuan auch …
… frisch ausgenommenes Federvieh, …
… siechende Kröten und …
… Kaninchen, die ihre Zeit für den Austausch von Zärtlichkeiten nutzen, bevor sie irgendwann die Endstation „Wok“ erreichen. Ein kantonesisches Sprichwort besagt: „Man kann alles essen, was vier Beine hat und kein Tisch oder Stuhl ist, was fliegt und kein Flugzeug ist und was schwimmt und kein U-Boot ist.“
Das feuchtwarme Klima der südchinesischen Region wirkt sich beschleunigend auf Verwesungsprozesse aus, was an den Fleisch- und Fischständen mit entsprechenden Gerüchen einhergeht. Schon leichter zu ertragen sind die Ausdünstungen in den Gemüseabteilungen, in denen Kohl, Knollen und …
… Bambus feilgeboten werden. Die faserigen Sticks sind die Lieblingsspeise von Chinas Nationaltier, dem Panda. Er ist in den Bergen von Sichuan beheimatet, weswegen …
… treuherzig dreinschauende Bärenplüschtiere ebenfalls zum Marktsortiment gehören.

Manchmal bieten sich in dem Menschen- und Mopedgetümmel auch ganz friedliche Anblicke. Als Vorbild für aktive Kundenansprache kann diese Verkäuferin natürlich nicht gelten.
Im nächsten Teil der Bilderserie geht es ins Land der Weihrauchexperten und Silberschmiede: nach Oman.
Ach, ich würde so gerne mal über einen der Lebensmittelmärkte in einer asiatischen Großstadt schlendern und diverse kuriose Spezialitäten probieren. Ich bin sehr experimentierfreudig und hätte da nicht so die Berührungsängste, wenn es z.B. Fledermaus, Heuschrecken, Eidechse, Schlange und dergleichen im Angebot gäbe. Wozu verreist man denn sonst, wenn man nichts Neues ausprobieren will?
Die Frische dürfte wohl über jeden Zweifel erhaben sein. Nur die Hygiene würde mir Sorgen bereiten…
Wenn das so ist, dann erwartet dich dort ein wahres Schlaraffenland!