Kapverden, Paradies zwischen den Welten

So herzlich hat mich noch kein Flughafen der Welt empfangen: „This airport loves you and we hope that you love us too!“, steht auf einem Schild hinter der Passkontrolle. Es ist der Flughafen der Kapverdeninsel Boa Vista, …

… der mit seiner luftigen Bauweise, den sonnenblumengelben Wänden und dem entspannten Personal einer Strandbar gleicht.

Die Kapverden setzen seit einiger Zeit alles daran, sich durch Fremdenverkehr aus den Fängen der Armut zu befreien. Investoren wurde der Weg geebnet, so dass auf den dürren Strandinseln Sal und Boa Vista binnen weniger Jahre monströse Hotels mit Tausenden von Betten entstanden sind. Kritikern des Massentourismus wird entgegnet, dass nichts zerstört werden könne, wo nicht viel mehr ist außer Staub, Geröllwüsten und Palmen von anorektischer Statur. Auf dem Archipel vor der Westküste Afrikas herrscht extreme Trockenheit, fast 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden.

Nach den Portugiesen und Engländern, die den Außenposten im Atlantik über Jahrhunderte ausbeuteten und kontrollierten, nach den Piraten, die auf den Kapverden Unterschlupf suchten, und nach den Sklavenhändlern, die hier auf der Durchreise nach Amerika Halt machten, kommen nun also die Sun-and-Fun-Urlauber. Wer sich nur aufs Surfbrett schwingt, nur am Pool abhängt, nur mit dem Buggy durch die Dünen heizt, verpasst aber all das, was das Tropenparadies zwischen den Kontinenten so wundervoll macht. Einige Impressionen.

Einsame Strände auf Boa Vista, die seit den Bettenburgen nicht mehr ganz so endlos sind.

Lavaformationen auf der Insel Fogo, die vom vulkanischen Ursprung der Kapverden zeugen und so bizarr aussehen wie die Klumpen, die man beim Bleigießen zu Silvester aus der Schüssel fischt.