Im Emirat Dubai wird geprasst, was die Ölquellen hergeben. Umso mehr war die reisekorrespondentin (dr) überrascht, in einem Shop am Flughafen, in dem sie ihre letzten VAE-Dirhams loswerden wollte, zwischen Dattelpackungen, Teekännchen, Messinglampen und bunten Pashmina-Schals einem „Sparkamel“ zu begegnen.
dr: Hallo Sparkamel. Wie passt denn du mit deinem Geldschlitz im Höcker zu deiner investitionsfreudigen Heimat?
Sparkamel (zuckt mit dem Höcker): Das habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht soll ich meinen künftigen Besitzer dazu animieren, für die nächste Dubai-Reise zu sparen?
dr: Das klingt plausibel. Die ganzen Hotelbetten, Freizeitparks und Shopping Malls müssen ja gefüllt werden.
Sparkamel: Ja, und es sind jede Menge neue Projekte in der Pipeline: Hotels, Freizeitparks, Shopping Malls …
dr: Eben. Auch wenn die Vergangenheit gezeigt hat, dass viele Vorhaben im Wüstensand verlaufen sind …
Sparkamel: Das ist richtig. Die Weltwirtschaftskrise ist auch an uns nicht spurlos vorübergegangen, aber es geht wieder steil bergauf.
dr: Aber warum sollten denn Touristen überhaupt ein zweites Mal nach Dubai reisen, wo sie den Gigantismus doch schon ausgecheckt haben?
Sparkamel: Es sind ja neue Superlative geplant: der größte Flughafen der Welt. Das größte Einkaufszentrum. Außerdem etablieren wir neue Kultur-, Kunst- und Sport-Events. Im April feiert zum Beispiel unser „Dubai Green Festival“ Premiere. Dabei geht es um innovative Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. Und dann läuft auch noch unsere Bewerbung für die Expo 2020. Nicht zu vergessen unser Klima: Bei uns kann man das ganze Jahr über einen Beach-Urlaub verbringen – bei nur sechs Stunden Flug.
dr: Bist du eigentlich käuflich? Du wirbst wie eine PR-Maschine.
Sparkamel: Selbstverständlich bin ich käuflich. Das Preisschild klebt unter meinem Bauch.