Chile, Mitbringsel

Interview mit einem Moai


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Sie sind aus Holz, Tuffstein, Gips oder Beton. Es gibt sie als Ketten- und Schlüsselanhänger, Kühlschrankmagneten, Nippes fürs Kaminsims und in der Größe von Vorgartenskulpturen: Die rätselhaften Moais sind der Souvenirschlager der zu Chile gehörenden Osterinsel. Im Hauptort Hanga Roa versuchte die reisekorrespondentin (dr), mit einem der Klötze ins Gespräch zu kommen.

dr: Herr Moai, warum schauen Sie und Ihre Kameraden eigentlich so versteinert? Was ist damals im Steinbruch Rano Raraku passiert?
Moai (stiert und schweigt): …

dr: Hm, Sie möchten offenbar nicht darüber sprechen. Die ganze Welt rätselt bis heute, warum es dort wie auf einem Schlachtfeld aussieht. Können Sie uns denn sagen, wie man Sie zu den Küsten geschafft hat und warum Sie überhaupt aufgestellt wurden? Man vermutet ja, um die Toten zu bewachen.
Moai (stiert und schweigt): …

dr: Okay, auch ein sensibles Thema. Würden Sie uns wenigstens verraten, was es mit Ihrer sonderbaren Kopfbedeckung auf sich hat?
Moai (stiert und schweigt): …

dr: Also, jetzt aber wirklich etwas ganz Unverfängliches: Gibt es außer Ihrer geheimnisvollen Spezies noch irgendeinen anderen Grund, weswegen sich die weite Reise auf die Osterinsel lohnt? Mir fällt da jetzt eigentlich nur noch die tolle, gischtumschäumte Steilküste ein. Ach ja, und der gigantische Krater des Rano Kao. Und die Luft und die Ruhe sind natürlich sagenhaft!
Moai (stiert und schweigt): …

dr: Tja. Dann danke, dass Sie sich die Zeit fürs Zuhören genommen haben.
Moai (stiert): Gerne.